Wer

Wer bin ich?

Es scheinen alle besser zu wissen, was mir fehlt und was ich verändern muss, damit ich besser ihren Vorstellungen entspreche. Im freikirchlichen Setting, wird die Messlatte am höchsten gelegt. Wöchentlich wird den Gläubigen eingetrichtert, dass sie Sünder und abgrundtief schlecht sind. Es sind zahlreiche, mit Bibelstellen angereicherte, Weisheiten zu befolgen, um Gottes Gnade zu erhalten. Offiziell sollte sie eigentlich ein Geschenk sein. In Wahrheit sieht das ganz anders aus. Gottes Bodenpersonal bestimmt, wer in den Himmel kommt und wer in den Fahrstuhl nach unten geworfen wird.

Ich weigere mich eine Maske zu tragen. Eine an der Arbeit, eine andere zu Hause und noch einmal ein komplett andere im Gottesdienst. Ich bin so wie ich bin und das ist gut so. Ich bin offen, wenn jemand bereit ist, seine Lebenserfahrung mit mir zu teilen. Ich bin aber verschlossen, wenn mich jemand kritisieren und nach seinem Bild formen will. 

Durch meine Hochempfindsamkeit (Hochsensibilität) nehme ich meine Umgebung und die Menschen viel intensiver wahr. Da ich diese Eindrücke nur schlecht filtern kann, bin ich sehr viel mit Spüren, Überdenken und Einordnen beschäftigt. Dadurch erkenne ich Beeinflussung und Manipulation eher als andere. Darum reagiere ich besonders heikel auf die christlich, evangelikale Botschaft. 

Für mich ist nichts so klar und eindeutig, auch wenn es scheinbar so in der Bibel steht. Dieses Buch wird oft als Streitaxt missbraucht um das Gegenüber zu verurteilen, richten und töten. Es gibt so viele Wege, die heilige Schrift zu lesen, wie es Lesende gibt. Niemand, auch kein studierter Theologe, hat das Recht, zu behaupten, so wie er die Bibel interpretiert, entspreche 100 prozentig Gottes Willen. 

Wer bin ich? Mein gefühltes Alter ist um 60, mein effektives zwischen 55 und 60. Meine Brötchen und manchmal auch eine Scheibe Wurst, verdiene ich im Kundenservice in einem Betrieb des öffentlichen Verkehrs. Damit ich neben der Wurst auch mal ein Essen in einem Restaurant drin liegt, pendle ich (gezwungenermassen) jeden Tag 3,5 Stunden hin und zurück. Neben der Arbeit und dem Reisen, schreibe ich sehr gerne über was mich und die Welt bewegt. Von meinen ursprünglich zahlreichen Hobby pflege ich nur noch die Musik. Ich spiele Tenorsaxophon in der Windband von unserem Dorf.